Swiss4net Glasfaser – Wie funktionieren unsere Glasfasernetze?

Unsere Glasfasernetze basieren auf modernster FTTH Punkt-zu-Punkt-Technologie. Jede Wohnung und jedes Geschäft erhält eine eigene Glasfaserleitung direkt von der Zentrale bis zur OTO-Dose – für maximale Leistung, Stabilität und Zukunftssicherheit.

Was ist Glasfaser?

Eine Glasfaser besteht aus hauchdünnen Quarzglasfäden – jede so fein wie ein menschliches Haar. Diese Fasern werden von einem Glasmantel und einer schützenden Kunststoffschicht umgeben. Als leistungsstarke Lichtwellenleiter übertragen sie Daten nicht mit Strom, sondern mit Lichtimpulsen und ermöglichen dadurch extrem schnelle, stabile und störungsfreie Verbindungen.

Wieso setzt Swiss4net auf einen flächendeckenden, OTO-Ready-for-Service, FTTH und Punkt-zu-Punkt Glasfaserausbau?

Der Glasfaserausbau von Swiss4net folgt einem klaren Ziel: Jede Gemeinde soll ein leistungsstarkes, zuverlässiges und langfristig zukunftsfähiges Glasfasernetz erhalten. Grundlage dafür bilden die FTTH-Empfehlungen des BAKOM, die unter anderem ein Mehrfasermodell mit vier Glasfasern pro Haushalt vorsehen. Dieses Reservekonzept schafft zusätzliche Kapazitäten, sichert einen offenen Zugang für alle Provider und bildet die Grundlage für einen nachhaltigen, fairen Wettbewerb.

Darauf aufbauend kombiniert Swiss4net vier zentrale Ausbauprinzipien um: eine flächendeckende Erschliessung, OTO Ready-for-Service, echten FTTH-Ausbau bis in jede Wohnung sowie eine Punkt-zu-Punkt-Architektur mit individuellen Glasfaserverbindungen. Gemeinsam sorgen diese Elemente dafür, dass alle Haushalte und Geschäfte vollständig angebunden werden, Anschlüsse sofort nutzbar sind, die gesamte Glasfaserleistung ankommt und das Netz langfristig höchste Stabilität bietet.

In den folgenden Abschnitten wird aufgezeigt, welchen konkreten Nutzen diese vier Faktoren bieten.

Was bedeutet «flächendeckend» beim Glasfaserausbau?

Ein flächendeckender Ausbau stellt sicher, dass jede Wohnung und jedes Geschäft innerhalb einer Gemeinde oder Stadt einen vollwertigen FTTH-Anschluss erhält. Swiss4net erschliesst deshalb ganze Gebiete ohne Ausnahme – unabhängig von Lage, Nachfrage oder wirtschaftlichen Kriterien.

Dieser ganzheitliche Ansatz erzeugt ein in sich konsistentes und leistungsstarkes Netz, das überall denselben hohen Qualitätsstandard bietet. Gleichzeitig schafft die flächendeckende Erschliessung die Voraussetzung dafür, dass jede Einheit eine OTO-Dose erhält und der Anschluss sofort aktiviert werden kann – ohne zusätzliche Bauarbeiten, Verzögerungen oder Abhängigkeiten von individuellen Bestellungen.

OTO Ready-for-Service: Warum eine OTO-Dose pro Wohnung entscheidend ist

Damit ein Glasfaseranschluss sofort nutzbar ist, benötigt jede Wohnung und jedes Geschäft eine eigene OTO-Dose (Optical Telecommunications Outlet). Dieser optische Übergabepunkt verbindet das Glasfasernetz direkt mit dem Modem der Endkundinnen und Endkunden und ist eindeutig über eine OTO-ID identifizierbar.

Swiss4net installiert diese OTO-Dosen nicht erst nachträglich, sondern bereits während der Bauphase und bindet sie direkt ans FTTH-Glasfasernetz an. Sobald die Verbindung zur Zentrale aktiv ist, können Kundinnen und Kunden ihren Anschluss sofort nutzen – ohne Wartezeit, ohne zusätzliche Installationen und ohne Aufwand vor Ort.

Endkunden profitieren dadurch von einer sofortigen Aktivierung und freier Providerwahl. Provider wiederum erhalten dank der eindeutigen OTO-Identifikation transparente, verlässliche und effiziente Prozesse bei der Dienstaufschaltung.

Warum nur FTTH (Fibre to the Home) die volle Glasfaserleistung liefert

Nur ein vollständig glasfaserbasierter Anschluss kann die maximale Leistung bereitstellen. Bei FTTH wird die Glasfaser durchgängig von der Zentrale bis in die Wohnung oder ins Geschäft geführt. Im Gegensatz dazu enden alternative Varianten wie FTTB, FTTS oder FTTC bereits im Gebäude oder auf der Strasse, sodass die letzte Strecke über Kupfer überbrückt wird. Dadurch entstehen deutliche Geschwindigkeitsverluste, eine höhere Störanfälligkeit und spürbare Einschränkungen bei der Stabilität. FTTH vermeidet diese Leistungsbremsen vollständig, weil die Daten ausschliesslich über Glas übertragen werden. Das sorgt für höchste Stabilität, maximale Bandbreite und eine Infrastruktur, die langfristig mit allen künftigen Anforderungen Schritt hält.

FTTH, FTTB, FTTC und FTTS im Überblick

FTTH – Fibre to the Home

Bei FTTH wird die Glasfaserleitung direkt von der Zentrale bis in die Wohnung oder ins Unternehmen geführt. Diese Anschlussart bietet höchste Stabilität und ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 25 Gbit/s, da die gesamte Verbindung aus durchgehenden Glasfaserleitungen besteht.

FTTH Grafik: Punkt-zu-Punkt Glasfasernetz von Swiss4net mit vier Fasern pro Haushalt

FTTB – Fibre to the Building

FTTB bezeichnet eine Anschlussart, bei der die Glasfaserleitung nur bis ins Gebäude geführt wird. Im nächsten Schritt erfolgt die Weiterführung in die Wohnungen oder Unternehmen über bestehende Kupferkabel, was die Leistung deutlich schwächt. Aus diesem Grund ist diese Ausbauvariante zwar günstiger als FTTH, jedoch klar langsamer und weniger zukunftssicher, da die letzte Kupferstrecke die Verbindung limitiert.

FTTC – Fibre to the Curb

FTTC bedeutet, dass die Glasfaserleitung nur bis zum Verteilerkasten in der Strasse verlegt wird. Die letzte Strecke ins Gebäude und in die Wohnung erfolgt über Kupferleitungen, wodurch die Leistung stark abnimmt. Diese Anschlussart ist im Ausbau zwar kostengünstig, bietet jedoch deutlich geringere Geschwindigkeiten und ist weniger zukunftssicher, da die lange Kupferstrecke die Verbindung begrenzt.

FTTS – Fibre to the Street

FTTS beschreibt einen Ausbau, bei dem die Glasfaserleitung bis in die Strasse oder bis in die Nähe des Gebäudes reicht – etwa in einen Strassenschacht oder Mikroknotenpunkt. Von diesem Punkt an wird die letzte Strecke bis in die Wohnung oder ins Geschäft über vorhandene Kupferleitungen überbrückt.
Damit verbunden ist ein spürbarer Leistungsabfall, insbesondere bei längeren Kupferabschnitten. Obwohl diese Anschlussart im Ausbau günstiger ist als FTTH, bietet sie geringere Geschwindigkeiten und ist weniger zukunftssicher, da das letzte Teilstück nicht aus Glasfaser besteht.

Warum Punkt-zu-Punkt das leistungsstärkste FTTH-Modell ist

Beim FTTH-Ausbau kommen grundsätzlich zwei Netzarchitekturen zum Einsatz: Punkt-zu-Punkt (P2P), auch AON (Active Optical Network) genannt, und Punkt-zu-Multipunkt (P2MP), das als PON (Passive Optical Network) realisiert wird. Während P2P für jeden Endkunden eine eigene, durchgehende Glasfaserleitung bereitstellt, wird die Verbindung bei P2MP über optische Splitter auf mehrere Endkunden aufgeteilt. Dadurch unterscheiden sich beide Modelle deutlich in Leistung, Stabilität, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick und erleichtert den direkten Vergleich.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen P2P (AON) und P2MP (PON) im Überblick

P2P Modell (Punkt-zu-Punkt)

P2MP Modell (Punkt-zu-Multipunkt)

Verbindung

Eine eigene Glasfaser führt durchgehend von der Zentrale zum Endkunden.

Eine Glasfaser wird im Schacht per Splitter auf bis zu 32 Endkunden verteilt.

Flexibilität & Technologie

Hohe Flexibilität – Provider können eigene Technologien und Netzkonzepte einsetzen.

Eingeschränkt – Provider müssen die vorgegebene PON-Struktur nutzen.

Geschwindigkeit

Maximale, symmetrische Bandbreite – unabhängig von anderen Nutzern.

Geteilte Bandbreite – nur ein Bruchteil der Glasfaserleistung erreicht den Endkunden.

Sicherheit & Zuverlässigkeit

Sehr zuverlässig – Störungen betreffen nur einen Anschluss.

Höhere Störanfälligkeit – Probleme im PON-Baum betreffen alle Endkunden eines Splitters.

Zukunftsfähigkeit & Skalierbarkeit

Sehr zukunftssicher – jede dedizierte Faser bietet langfristig höchste Kapazitäten.

Weniger skalierbar – die geteilte Faser erreicht schneller ihre Leistungsgrenzen.

Blue and yellow optical fiber cables connected to ports in a server room.

Punkt-zu-Punkt (P2P)

Beim Punkt-zu-Punkt-Modell (P2P) erhält jede Wohnung und jedes Geschäft eine eigene, durchgehende Glasfaserleitung, die direkt von der Zentrale bis zum Endkunden führt. Da diese Leitung nicht mit anderen Anschlüssen geteilt wird, profitieren Kundinnen und Kunden jederzeit von der vollen, vertraglich bezahlten Leistung – stabil, symmetrisch und ohne Bandbreitenschwankungen. Zudem bleibt das Netz auf Layer-1-Ebene vollständig offen, sodass Provider ihre bevorzugte Technologie frei wählen und unabhängig weiterentwickeln können, ohne auf die Anforderungen anderer Anschlüsse Rücksicht nehmen zu müssen. Dadurch bietet P2P maximale Flexibilität, höchste Zukunftssicherheit und eine besonders robuste Netzarchitektur, die selbst bei hoher Auslastung zuverlässig funktioniert. Für anspruchsvolle digitale Anwendungen – ob im Business-Bereich oder im privaten Umfeld – schafft P2P somit eine Glasfaserinfrastruktur, die sowohl heute als auch langfristig die bestmögliche Leistung ermöglicht.

Close-up of a hand adjusting network equipment in a data center.

Punkt-zu-Multipunkt (P2MP)

Beim Punkt-zu-Multipunkt-Modell (P2MP) führt eine einzelne Glasfaser zunächst von der Zentrale bis zum Schacht, wo sie mittels eines passiven Splitters auf mehrere Haushalte verteilt wird. Dadurch teilen sich alle angeschlossenen Endkunden dieselbe Glasfaser, was bedeutet, dass sich die verfügbare Bandbreite – je nach Netzdesign – auf bis zu 32 oder mehr Anschlüsse verteilt. Während dieses Modell weniger Fasern benötigt und dadurch wirtschaftlicher im Ausbau ist, entstehen zugleich technische Einschränkungen: Die verfügbare Leistung kann je nach Nutzung der anderen Anschlüsse schwanken, und die gemeinsame Leitung erhöht die Störanfälligkeit innerhalb des gesamten Splitterbaums. Zudem ist die Netzarchitektur weniger flexibel, da Provider auf der geteilten Layer-1-Ebene nur begrenzte technologische Wahlfreiheit haben. Insgesamt stellt P2MP eine effiziente, aber deutlich weniger leistungsstarke und weniger zukunftssichere Alternative zu P2P dar – vor allem dort, wo höchste Stabilität und durchgehend maximale Bandbreite wichtig sind.

Warum ist Glasfaser dem Kupfer- und Koax-Netz überlegen?

Glasfaser bietet in nahezu allen technischen Bereichen deutliche Vorteile gegenüber Kupfer- und Koaxnetzen. Während Kupfer über die Distanz schnell an Leistung verliert, teilen Koaxnetze ihre Kapazität mit mehreren Haushalten, was zu schwankenden Geschwindigkeiten führt. Ausserdem übertragen beide Technologien Daten elektrisch, wodurch sie störanfälliger sind, mehr Energie benötigen und ihre physikalischen Grenzen schneller erreichen. Im Unterschied dazu basiert Glasfaser auf Lichtsignalen, die auch über grosse Distanzen stabil und nahezu verlustfrei bleiben. Zudem ist die Technologie besonders nachhaltig, da sie weniger Energie verbraucht und aus natürlichen Rohstoffen besteht.

Glasfaser

💡 Lichtübertragung

⚡ Symmetrisch schnell

🔒 Sehr stabil

🌱 Energieeffizient

🚀 Zukunftssicher

Kupfer

⚡ Elektrische Signale

📉 Dämpfungsverluste

🐌 Langsamer Upload

⚠ Störanfällig

🛑 Technisch limitiert

Koax (Kabel)

⚡ Elektrische Signale

🔄 Asymmetrisch

🔌 Geteilte Kapazität

⚠ Weniger stabil

🟡 Geringe Zukunft

Technische Unterschiede im Detail

Glasfaser:

Glasfasernetze übertragen Daten mit Lichtsignalen. Dadurch bleiben Signale auch über grosse Distanzen stabil, nahezu verlustfrei und unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen.

Kupfer:

Kupferleitungen nutzen elektrische Signale, die bereits nach kurzer Strecke gedämpft werden und anfälliger für Störungen aus der Umgebung sind.

Koax:

Koaxialkabel übertragen ebenfalls elektrische Signale, bieten jedoch eine bessere Abschirmung als Kupfer. Trotzdem bleibt die Technologie störanfälliger als Glasfaser und benötigt regelmässige Verstärkung der Signale.

Glasfaser:

Glasfaser ist unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen, elektrischen Geräten, Wetter oder Feuchtigkeit. Die Verbindung bleibt dadurch besonders stabil.

Kupfer:

Kupferleitungen reagieren empfindlich auf Interferenzen, Feuchtigkeit und elektrische Störungen. Die Verbindung kann dadurch spürbar schwanken.

Koax:

Koax ist zwar abgeschirmt, dennoch anfällig für sogenannte „Ingress“-Störungen im Rückkanal sowie für Auslastungsschwankungen im Netzsegment.

Glasfaser:

Glasfaser bietet nahezu unbegrenzte Skalierungsmöglichkeiten und unterstützt auch zukünftige Technologien ohne Infrastrukturerneuerung.

Kupfer:

Kupfer hat seine physikalischen Grenzen erreicht. Höhere Datenraten lassen sich nur mit massivem technischem Zusatzaufwand erzielen – und selbst dann nur begrenzt.

Koax:

Koax-Netze können insbesondere im Download weiterentwickelt werden, bleiben aber durch begrenzte Upload-Kapazitäten und die Segmentarchitektur langfristig eingeschränkt.

Glasfaser:

Glasfaser bietet je nach Netzbau maximale Offenheit und Flexibilität. Provider können Technologien frei wählen, symmetrische Leistungen anbieten und stabile Dienste bereitstellen.

Kupfer:

Kupfer ist technologieabhängig und kaum flexibel. Dienste sind durch die physikalischen Grenzen der Leitung stark eingeschränkt.

Koax:

Koax ist durch die Netzarchitektur und das Shared-Medium-Konzept limitiert. Anbieter können Geschwindigkeit und Stabilität nicht frei bestimmen.

Glasfaser:

Glasfaser ermöglicht sehr hohe, vollständig symmetrische Bandbreiten, sodass Up- und Download gleich schnell sind. Die Leistung bleibt auch über grosse Distanzen stabil, ohne Einbrüche oder Auslastungsschwankungen.

Kupfer:

Kupferleitungen unterstützen technisch keine echten symmetrischen Geschwindigkeiten. Besonders der Upload ist stark begrenzt, während der Download bereits nach wenigen Metern an Leistung verliert. Dadurch entsteht ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Up- und Downstream.

Koax:

Koaxialnetze bieten hohe Download-Geschwindigkeiten, der Upload ist jedoch technisch stark limitiert und bleibt klar asymmetrisch. Zusätzlich wird die verfügbare Kapazität mit mehreren Haushalten geteilt, was zu schwankenden Up- und Download-Leistungen führt – insbesondere zu Stosszeiten.

Glasfaser:

Durch die lichtbasierte Signalübertragung erreicht Glasfaser extrem niedrige Latenzzeiten – ideal für Echtzeitanwendungen, Streaming und Gaming.

Kupfer:

Elektrische Signale führen zu höheren Verzögerungen, insbesondere wenn Verstärker oder Signalumwandlungen eingesetzt werden müssen.

Koax:

Koax erzeugt ebenfalls höhere Latenzen als Glasfaser und ist zusätzlich abhängig von der Auslastung im Segment.

Glasfaser:

Die Übertragung mit Licht benötigt deutlich weniger Energie und verursacht kaum Abwärme. Glasfaserkabel bestehen aus Sand und Quarz und können sehr ressourcenschonend hergestellt werden.

Kupfer:

Kupferabbau ist umweltschädlich, und die elektrische Signalübertragung benötigt deutlich mehr Energie, insbesondere über längere Strecken.

Koax:

Auch Koax setzt auf kupferbasierte Signalübertragung und verbraucht deshalb mehr Energie als Glasfaser; zudem fallen bei Verstärkern und Segmenttechnik zusätzliche Verbrauchswerte an.